Unserer Erfahrung nach gibt zwei Arten von Menschen
- Die einen lieben automatische Updates
- Die anderen hassen sie
Ein unschuldiges Gesetz und seine Folgen
Erinnerst Du Dich noch an
- das erste Mal, als Du eine Karte benutzt hast, um von A nach B zu kommen?
- Dein erstes Telefon?
- Deinen ersten Fernseher?
- Deinen ersten Taschenrechner?
- Deinen ersten Computer?
Wir leben in einer Welt, in der viele Menschen sich an diese Ereignisse erinnern, doch je nachdem wann diese ersten Male stattgefunden haben, sehen diese Ereignisse völlig unterschiedlich aus.
Die Älteren unter uns
- haben noch Faltkarten benutzt,
- erinnern sich an Zeiten in denen es bei ihnen zu Hause nicht ein einziges Telefon gab
- haben sich gefreut, als Fernseher endlich Fernbedienungen bekamen
- haben den Taschenrechner so oft benutzt, dass sie mit ihm nicht nur rechnen, sondern auch kopfüber Worte schreiben konnten. (Versuchs mal mit 31907039. Wenn Du ihn jetzt umdrehst, siehst Du das Wort Geologie.)
- haben Computer noch mit Lochkarten programmiert
die Jüngeren unter uns nutzen schon immer ihr Smartphone, um
- von A nach B zu navigieren
- zu telefonieren
- online fernzusehen
- zu rechnen
- ins Internet zu gehen
Diese Änderung des Nutzerverhaltens von vielen Geräten hin zu einer Technologie ist dem Mooreschen Gesetz geschuldet, das sehr vereinfacht folgendes besagt:
Der technologische Fortschritt verdoppelt sich alle 12 bis 24 Monate.
Dank dieses Fortschrittes sind die technischen Komponenten eines Telefons über die Jahre geschrumpft und waren irgendwann so klein, dass sie in ein Smartphone passten.
Das Bemerkenswerte am Mooreschen Gesetz ist, dass es sich exponentiell entwickelt. Das bedeutet es gibt nach 12 Monaten das doppelte vom Ursprünglichen und nach 24 Monaten das Doppelte vom 12-monatigen:
- Jahr 00 = 1
- Jahr 01 = 2
- Jahr 02 = 4
- Jahr 03 = 8
- Jahr 04 = 16
- Jahr 05 = 32
- Jahr 06 = 64
- Jahr 07 = 128
- …
Nach 7 Jahren haben wir also nicht das siebenfach vom Ursprünglichen, sondern das 128 fache.
Das bedeutet, dass es am Anfang eine Ewigkeit brauchte, bis aus dem Fernseher ein Farbfernseher wurde und der Farbfernseher flach wurde
- 1931 Erster Fernseher
- 1955 Erster Fernseher mit Fernbedienung
- 1967 Erster Farbfernseher
- 2006 Erster Flachbildschirm
Seitdem sind gerade einmal 15 Jahre vergangen. 15 Jahre, in denen es für viele Menschen selbstverständlich geworden ist Filme, die früher nur im Fernsehen oder via Videokassette konsumiert werden konnten über das Internet zu Konsumieren.
Schnelle Hardware braucht leistungsfähige Software
Auf der einen Seite ist die technologische Entwicklung unglaublich großartig, weil sie unser Leben an vielen Stellen vereinfacht. Auf der anderen Seite sorgt dieser technologische Fortschritt auch für unglaublich viel Müll. Früher hat ein Telefon locker ein Jahrzehnt funktioniert. Heute ist es fast unmöglich ein Smartphone ein Jahrzehnt lang zu nutzen.
Denn die Sache ist die: Die Hardware bleibt, während sich die Software (aufgrund automatischer Updates) fast unbemerkt weiterentwickelt. Eines Tages merken wir dann, dass unser Gerät langsam ist oder nicht mehr tut was es soll und sich dies auch nicht mehr beheben lässt.
Natürlich könnten wir an dieser Stelle nun einfach die automatischen Updates ausschalten und so verhindern, dass die Software unser Gerät im wahrsten Sinne aus dem Rennen nimmt. Doch die Sache ist die:
Die automatischen Updates bringen nicht nur neue Funktionen, sondern auch Sicherheit.
Weil das Smartphone für viele Menschen unverzichtbar geworden ist, ist es ein beliebtes Ziel für Hacker geworden. Wenn wir auf Updates verzichten, um unsere Hardware länger nutzen zu können, tun wir dies auf Kosten unserer Sicherheit und gefährden zudem alle Kontakte, die wir auf unserem Smartphone gespeichert haben.
Fazit
Die Frage, ob automatische Updates gut oder schlecht sind, lässt sich nicht klar beantworten. Die Updatebefürworter haben in Sachen Sicherheit gute Argumente, die Updategegner in Sachen Umweltschutz.
Auch bei thiemwork sind wir in dieser Frage gespalten. Manch ein Teammitglied verliert fast den Verstand, wenn ein Programm aufgrund eines Updates mal ein oder Zwei Tage nicht im gewohnten Funktionsumfang zur Verfügung steht, andere wiederrum freuen sich wie ein Kullerkeks, wenn ein Programm plötzlich ein großartiges neues Feature hat, dass es vor Kurzem noch nicht gab.
An dieser Stelle sind wir wie immer neugierig. Zu welcher Fraktion gehörst Du? Und warum?