Heute möchten wir den Erfahrungsbericht eines Kunden mit Euch teilen, der schildert, wie es einer Mitarbeiterin mit einer sehr leicht nachzuahmenden Aktion gelungen ist von 0 Bewerbungen über Monate auf 3 Bewerbungen binnen 3 Wochen zu kommen. Dabei wollen wir uns nicht nur die gelungene Aktion anschauen, sondern auch alle gescheiterten Versuche durchgehen. Zu allererst beginnen wir mit einer kurzen Vorstellung des Unternehmens, damit Du ein Gefühl dafür bekommst, ob die Aktion auch bei Deinem Unternehmen funktionieren könnte.

Das Unternehmen KB Fertigungstechnik

KB Fertigungstechnik ist eines der zahlreichen fertigenden Familien-Unternehmen in Thüringen. Das Unternehmen wurde 1999 gegründet. Über viele Jahre entwickelte sich das Unternehmen sehr gut. Als die Fertigung 2001 so langsam aus allen Nähten platzte, zog das Team in ein neues Firmengebäude, in welchem es dank modernster Maschinen weiter wachsen konnte.

Da ein produzierendes Unternehmen in der Regel viel Energie verbraucht, begann KB Fertigungstechnik bereits vor über einem Jahrzehnt selbsterzeugten regenerativen Strom zu produzieren. 2009 war es endlich in der Lage mit diesem Strom den Großteil der Energie zu erzeugen, die es brauchte. Nicht nur in Sachen Stromerzeugung ist KB Fertigungstechnik ein Vorbild für das Land. Das Unternehmen gehört seit 2015 zu den wenigen produzierenden Unternehmen in Deutschland, dass von einer Frau geführt wird.

Trotz dieser hervorragenden Voraussetzungen gelang es dem Unternehmen in den letzten Jahren nur schwer neue Mitarbeiter zu gewinnen.

Schnellnavigation

Versuch 1: Stellenanzeigen auf der Webseite

Da für das kommende Jahr eine Umfirmierung des Unternehmens geplant war, entschied sich KB Fertigungstechnik 2021 die eigene Webseite von thiemwork neu machen zu lassen. Der Plan war es mit der neuen Webseite und einer eigenen Unterseite für Stellenanzeigen endlich den Knoten in Sachen Bewerbermangel zu lösen.

Bei der Umsetzung der Job-Seite achteten wir darauf, dass diese auf für spezielle Job-Suchmaschinen lesbar war, so dass die auf der Webseite veröffentlichten Stellenanzeigen auch an anderen Stellen im Internet gefunden werden konnten. Der Plan ging auf, doch leider regnete es statt Bewerbern nur Angebote von Headhunter.

Versuch 2: Senkung der Hürden für Bewerber

Bevor die neue Webseite live gestellt wurde und wir das Unternehmen bei der Suche nach Mitarbeitern unterstützten, endeten die meisten Stellenanzeigen von KB Fertigungstechnik mit Worten wie

„Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!“

Für den Bewerber blieb dabei unklar, wie genau die Bewerbung an sich aussehen sollte. Unserer Erfahrung nach kann eine unklare Formulierung in Bezug auf die Bewerbungsunterlagen Bewerber von einer Bewerbung abhalten. Um dieses Risiko in Zukunft zu minimieren, wurden für jede Stellenanzeige maximal 10 Bewerberfragen definiert wie zum Beispiel

  • Wie lautet Dein Name?
  • Hast Du eine CNC Fachausbildung?
  • Wie lauten Deine Berufsstationen der letzten 5 Jahre?

Trotz der klaren und schnell zu beantwortenden Bewerberfragen änderte sich an der Anzahl der Bewerbungen nichts. Es blieb bei 0.

Versuch 3: Ausführliche Stellenanzeigen

Da aufgrund des Mitarbeitermangels jeder im Unternehmen vollauf damit beschäftigt war Kunden glücklich zu machen, blieb kaum Zeit für die Erstellung von Stellenanzeigen. Also wandte sich das Team von KB Fertigungstechnik mit der Bitte an uns ausführliche Stellenbeschreibungen zu erstellen. Doch auch die ausführlichen Stellenanzeigen führten nicht zum gewünschten Ergebnis. Die Anzahl der Bewerber blieb bei 0.

Versuch 4: Kurze Stellenanzeigen

Da die langen Stellenanzeigen keinen Erfolg brachten, regte sich der Verdacht, dass potenzielle Bewerber des Unternehmens einfach nicht gern lesen und die ausführlichen Stellenbeschreibungen daher abschreckend wirken könnten. Also schnappte Simone von KB Fertigungstechnik sich die Stellenanzeigen und strich diese ohne Rücksicht auf Verluste zusammen. Das erhoffte Ergebnis blieb erneut aus. Die Bewerberzahlen blieben bei 0.

Versuch 5: Das schwarze Brett im lokalen Supermarkt

Simone von KB Fertigungstechnik ließ das Problem der fehlenden Bewerber keine Ruhe. Beim Einkaufen im lokalen Supermarkt fiel ihr Blick auf das Schwarze Brett. Da sie nichts zu verlieren hatte, schnappte sie sich kurzerhand einen der ausgelegten Suche/Finde-Zettel, machte das Kreuz bei „ich suche“ und schrieb eine Stellenanzeige aus der hervorging, dass das Unternehmen familienfreundlich ist und händeringend nach Mitarbeitern sucht. Jeder der Lust hat sollte einfach vorbeikommen, schauen, ob er sich vorstellen kann hier zu arbeiten und sich direkt vor Ort bewerben.

Was nach einer Verzweiflungstat klingt, löste im Fall von KB Fertigungstechnik endlich den Bewerber-Knoten. Binnen 3 Wochen stellten sich 5 Bewerber im Unternehmen vor.

Fazit

KB Fertigungstechnik hat seinen Firmensitz in Ohrdruf, einer Stadt mit knapp über 5.000 Einwohnern. Mit dem Schwarzen Brett im Supermarkt und den geringen Hürden für Bewerber erreichte die Stellenanzeige am Schwarzen Brett zwar nur wenige Menschen, aber dafür waren es genau die Personen, für die ein Job in der Region spannend ist. Das, was Bewerber die Monate zuvor von einer Bewerbung abgehalten hat, war also möglicherweise einfach der Standort des Unternehmens, der für zahlreiche potenzielle Bewerber einen Umzug erfordert hätte.

Auch wenn viele Unternehmen unter Fachkräftemangel leiden, sind die Ursachen für diesen Mangel unserer Erfahrung nach unterschiedlich. Daher gibt es nicht die eine Methode, mit der sich Bewerber finden lassen. Wir haben erlebt, dass alle Methoden, die das Unternehmen getestet hat bei anderen Kunden von uns funktioniert haben. Wir freuen uns an dieser Stelle, dass Simone mit ihrer Aktion endlich den Knoten für KB Fertigungstechnik lösen konnte. Zudem sind wir sehr gespannt auf Deine Erfahrungen mit diesem Weg der Mitarbeiter-Gewinnung.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei Simone bedanken. Ihr Beispiel zeigt, dass Frauen in Industrieunternehmen den entscheidenden Unterschied machen können. Und wer weiß, vielleicht sorgt Simones Aktion ja dafür, dass bald die Hälfte aller Mitarbeitenden bei KB Fertigungstechnik weiblich sind.