Stell Dir vor Du hast in Deinem Job gerade eine echt große Aufgabe geschafft. Die Aufgabe hat Dir Kopfzerbrechen bereitet und Dich herausgefordert. Du hast Dich festgebissen, weil Du wusstest, dass es für Dein Unternehmen wichtig ist, dass der Job erledigt wird.

Jetzt sitzt Du im Teammeeting. Das Team kommt auf Deine Aufgabe zu sprechen. Du erwartest nicht direkt, dass das Team eine Party für Dich schmeißt, doch Du freust Dich auf die Reaktion, wenn alle erfahren, dass Du diese Aufgabe allein gestemmt hast. Mitten in der Besprechung der Ergebnisse schaut Dich der Chef Deines Chefs an und sagt

“Der letzte Satz muss unterstrichen werden.”

Wie fühlst Du Dich? Wie reagierst Du? Mit wieviel Elan wirst Du die nächste Aufgabe in dieser Größenordnung angehen:

  1. Du gibst das nächste Mal noch mehr Gas. Schließlich lernen wir aus Fehlern, das wird Dir bestimmt nicht noch einmal passieren.
  2. Gar nicht, da können sich die anderen drum kümmern.
  3. Du wirst, bis Du diese Szene vergessen hast, Dienst nach Vorschrift schieben.
  4. Die einzige Aufgabe, die Du in diesem Unternehmen noch erledigen wirst, ist Deine Kündigung schreiben.

Bei thiemwork achten wir auf gegenseitige Wertschätzung. Dazu gehört es auch die Erfolge des Teams wahrzunehmen und zu feiern. Wenn das Team das Feiern einer Aufgabe vergisst, von der es weiß, dass sie eine echte Herausforderung war und Maria im Raum ist, kannst Du davon ausgehen, dass sie hellhörig wird und die Leistung, die gerade unter den Tisch zu fallen droht mit jener Anerkennung versorgt, die ihr zusteht. Das macht Maria konsequent und für alle und jeden im Team und schärft damit unseren Blick für das Thema. (Obwohl es zwischenzeitlich schon einmal nerven kann, besonders, weil Maria auch nicht davor zurückschreckt die eigenen Erfolge zu feiern.) Als Digital Transformation Managerin weiß Maria wie wichtig eine respektvolle und wertschätzende Teamkultur ist und dass diese von der Digitalisierung an vielen Stellen im Alltag bedroht wird.

Warum bedroht die Digitalisierung eine wertschätzender Teamkultur?

Eine wertschätzende Teamkultur entsteht in der Regel durch Interaktionen zwischen Teammitgliedern. Wenn ein Team in einem gemeinsamen Büro arbeitet, gibt es viele Gelegenheiten für solche Interaktionen. Jede kurze Unterhaltung, das Fragen, ob jemand einen Kaffee möchte, oder das gemeinsame Essen gehen sind Dinge, die einen kleinen Beitrag zu einer großartigen Teamkultur leisten.
Es gibt in der Digitalisierung viele Dinge, die einer wertschätzenden Teamkultur im Wegs stehen können. Ein wichtiger Punkt ist der Verzicht auf die Arbeit in einem gemeinsamen Büro. Das Homeoffice bietet viele Vorteile und es gibt Dinge, die allein schneller erledigt sind, doch das Homeoffice bietet keinen Raum für unbeabsichtigte soziale Interaktionen an der Kaffeemaschine und Co.

  • Chats
  • E-Mails
  • Remote Teams
  • Komplexe Projekte und
  • die zunehmende Geschwindigkeit der Kommunikation

können eine Firmenkultur verschwinden lassen, wenn im Alltag nicht bewusst auf diese geachtet wird. Wir könnten an dieser Stelle jetzt noch ewig weitermachen, doch es geht uns nicht darum die Digitalisierung zu verurteilen. Ganz im Gegenteil: es geht uns darum aufzuzeigen, dass die Digitalisierung großartig ist, wenn wir die Menschen im Blick behalten.

Was ist das Ziel der Digitalisierung?

Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Menschen arbeiten nicht daran, Dinge zu automatisieren, um der Herrschaft der Roboter den Weg zu bereiten. Menschen nutzen die Digitalisierung, um Menschen das Leben zu erleichtern. Wenn wir diesen Aspekt der Digitalisierung und damit auch den Menschen aus den Augen verlieren, ist die Digitalisierung eines Unternehmens unserer Erfahrung nach zum Scheitern verurteilt.

Nicht wenige Menschen haben Angst vor der Digitalisierung, weil es immer wieder Hiobsbotschaften gibt, die sagen, dass Menschen aufgrund der Digitalisierung arbeitslos werden. Jedes Unternehmen, das den Weg der Digitalisierung geht, braucht einen vernünftigen Umgang mit diesen Ängsten, doch das ist ein Thema für einen anderen Blogbeitrag.

Bei thiemwork begreifen wir die Digitalisierung als Chance. Sie bietet uns die Möglichkeit die Arbeit neu aufzuteilen. Langweilige redundante Aufgaben werden immer mehr von Maschinen und Software erledigt. So rechnet heute kaum mehr einer im Kopf aus, was 1234 x 76 x 23 ist. Die meisten Menschen überlassen Excel diesen Job. Kreative, spannende und neue Aufgaben übernimmt der Mensch.
Doch die Sache mit der Digitalisierung ist die: Wenn wir den Menschen aus dem Blick verlieren, kann die Digitalisierung ein Unternehmen zerreißen. Jedes Unternehmen besteht aus Menschen und wenn diese das Gefühl haben, dass sie nur noch für Maschinen arbeiten, durch die sie bald eh ersetzt werden, dann gehen die Menschen und mit Ihnen das Unternehmen verloren.

Ja, die Digitalisierung macht alles schneller und sorgt dafür, dass wir mehr in kürzerer Zeit erledigt bekommen. Statt

  • mit Kollegen an der Kaffeemaschine kurz zu plauschen, rennen wir im Homeoffice kurz zur Maschine und hetzen zurück an den PC.
  • mit den Kollegen essen zu gehen, schieben wir uns schnell vor dem PC etwas zwischen die Kiemen.
  • Feierabend zu machen und Kraft für den neuen Tag zu schöpfen erledigen wir noch schnell die ein oder andere E-Mail. Während die eigene Familie so langsam vergisst, wer der Mensch im Büroraum nebenan eigentlich ist.

Vor lauter Eile vergessen wir dann schnell das eine wertschätzende ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein Unternehmen ist.

  • Weil wir in Eile sind, klatschen wir eine E-Mail ohne eine freundliche Begrüßung an einen Kollegen raus.
  • Weil der Kollege eine Änderung in einem Dokument nicht bearbeitet hat, heben wir sie Rot und mit Farbe hinterlegt hervor und garnieren sie zusätzlich mit einigen Ausrufezeichen.
  • Wir feiern Erfolge nicht mehr, weil wir nur eine einzige Sache erledigt haben und bereits 150 neue Dinge auf uns warten die so dringend sind, dass wir es nicht verantworten können ein paar Minuten zu feiern.

 

Dinge, die für uns am PC völlig normal geworden sind, würden wir in der echten Welt nie tun. Wir haben noch nie erlebt, dass jemand die Bürotür eines Kollegen aufreißt und brüllt „Wann sind die Abschlussberichte fertig?“ um dann das Büro sofort wieder zu verlassen. Doch genau dieses Verhalten legen wir an den Tag, wenn wir eine E-Mail ohne Hallo, in Großbuchstaben und mit mehreren Fragezeichen garnieren.

Menschen sind soziale Wesen. Wenn wir das nicht berücksichtigen, gehen sie kaputt. Damit die Digitalisierung und somit die Zukunft in einem Unternehmen gelingen kann, hat jeder im Unternehmen, egal ob Chef, Führungskraft oder Mitarbeiter die Verantwortung sich Zeit für die Unternehmenskultur und damit für die Menschen im Unternehmen zu nehmen. Dazu gehört auch das Feiern von Erfolgen.

Fazit

Jeden Tag gestalten wir unsere Unternehmenskultur völlig unbewusst und nebenbei. Wir warten darauf, dass jemand unsere Leistung anerkennt, vergessen dabei aber, dass auch wir Anerkennung zollen können. Ein “Wow, diese Tabelle ist wirklich übersichtlich.” kann einem Teammitglied die Kraft geben, die ihm gerade fehlt. Also warte nicht darauf was passiert, sondern gestalte die Digitalisierung Deines Unternehmens aktiv mit:

  • Sei bei E-Mails ein Vorbild und starte Sie mit einer Begrüßung, einem verständlichen Inhalt und eine Grußformel am Ende. (Tipp: Das lässt sich übrigens zum Teil automatisieren 😉).
  • Achte bei der schriftlichen Kommunikation mit Kollegen auf die Netiquette (von manchen auch der Knigge der schriftlichen Kommunikation genannt).
  • Beginne die Erfolge Deiner Kollegen und Deine eigenen in Deinem Unternehmen zu feiern.