Jeden Tag ereignen sich auf der Welt unzählige Momente, die Team-Mitglieder so richtig unglücklich machen.

*Ironie On*

Einen unserer Lieblingsmomente, den wir schon in allen möglichen Szenarien erlebt haben, schauen wir uns im Rahmen einer kleinen Geschichte heute genauer an. Natürlich verraten wir Dir auch gleich den ultimativen Praxis-Tipps zum Nachmachen, mit dem Du Deine Mitarbeiter garantiert unglücklich machst. ;-)

Montagmorgen – Halb Zehn – irgendwo auf der Welt

Unsere kleine Geschichte beginnt in einem Meetingraum. Die Stars unserer Geschichte sind:

  • Lale – ist die Geschäftsführerin, der es wichtig ist, immer sicherzustellen, dass alles in die richtige Richtung läuft.
  • Kirstin – ist eine erfahrene Projektleiterin, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt und auch bei der 1001 überfälligen Aufgabe nicht den Kopf verliert.
  • Roland – ist ein Projektmitarbeiter, der Zahlen und Statistiken liebt und ihnen mit Leichtigkeit ihre größten Geheimnisse entlockt.
  • Dominic – ist ein Projektmitarbeiter, der seine Aufgaben immer schnell und zuverlässig erledigt.

Wir müssen etwas tun

Alle 2 Wochen sitzen die vier in einem Meeting zusammen, um

  1. die Aufgaben der letzten 2 Wochen zu besprechen
  2. die aktuellen Marktentwicklungen zu besprechen
  3. die Aufgaben der nächsten 2 Wochen zu planen

Die vier arbeiten schon eine Weile sehr gut zusammen und mögen sich.

Doch in diesem Meeting ist etwas anders. Die Marktlage ist gerade anstrengend und die vier müssen dringend viele Aufgaben erledigen, damit das Unternehmen keinen Schaden nimmt. Alle wollen das Unternehmen vor Schaden bewahren und so sind nach kürzester Zeit 30 Aufgaben identifiziert, die in den nächsten 2 Wochen umgesetzt werden sollen.

Aufgaben brauchen einen Zuständigen

Aus der Vergangenheit weiß das Team, dass Aufgaben nur erledigt werden, wenn jemand für diese zuständig ist. Daher werden die Aufgaben in jedem Meeting besprochen und einem Zuständigen zugewiesen. Am Ende dieses Meetings sieht die Verteilung der Aufgaben wie folgt aus:

  • Lale = 1 Aufgabe (in der es darum geht einen Vertrag mit hohem Budget zu verhandeln und zu unterzeichnen)
  • Kirstin = 2 Aufgaben (in denen es darum geht sich mit einem neuen Dienstleister abzustimmen)
  • Roland = 2 Aufgaben (in denen es um die Auswertung von Zahlen geht)
  • Dominic = 25 Aufgaben (in denen es darum geht, dass sie schnell und zuverlässig erledigt werden)

Wie Du siehst ist es dem Team gelungen die Aufgaben so zu verteilen, dass jedes Team-Mitglied nur jene Aufgaben bekommen hat, die ihm am meisten liegen. Zufrieden verlassen alle das Meeting und freuen sich darauf die Aufgaben zu erledigen.

Dominic ist überfordert

An dieser Stelle machen wir einen kleinen Zeitsprung. 3 Tage nach dem Meeting klopft Dominic an Lales Büro. Er wirkt abgekämpft und unglücklich sagt Lale, dass er alles gegeben hat, aber das Gefühl hat, dass er seine Aufgaben nicht schafft.

Ob und wie Lale es schafft Domenic wieder zu motivieren überlassen wir an dieser Stelle Deiner Phantasie. Wir wollen uns nun anschauen, wie die ultimativen Praxis-Tipps zum Nachmachen aussehen, mit denen Du Deine Mitarbeiter, die so ticken wie Dominic so richtig unglücklich machen kannst.

Wie Du Dir denken kannst lautet der Praxis-Tipp:

 

Praxis-Tipp 1: Überforderung

In diesem kleinen Beispiel arbeiten – wie so oft im realen Leben – sehr unterschiedliche Menschen in einem Team. Jeder dieser Menschen hat besondere Stärken und jeder dieser Menschen hat seine Schwächen. Ein Team funktioniert genial, wenn es gelingt die Aufgaben innerhalb des Teams anhand der vorhandenen Stärken zu verteilen.

Genau das hat unser Team gemacht und dabei eine Kleinigkeit übersehen. Dominics Stärke alles zuverlässig und schnell zu erledigen bringt eine Schwäche mit sich: Wenn Dominic seine Arbeit nicht schafft geht es ihm schlecht. Jeder im Team bis auf Dominic wusste, dass die 25 Aufgaben, die bei Dominic gelandet sind, nicht binnen 2 Wochen geschafft werden konnten. Dennoch hat kein Teammitglied interveniert. Was ist passiert?

Mitarbeiterirrtum: Mein Chef weiß was er tut

Auf dieser Welt gibt es viele Mitarbeiter wie Dominic, die ihren Chefs vertrauen. Insbesondere junge Mitarbeiter tendieren dazu den eigenen Chef als allwissend anzusehen. Ihnen kommt nicht in den Sinn, dass der eigene Chef nicht ahnt, dass er seine Mitarbeiter ab und an völlig überfordert. Aus Angst davor für inkompetent gehalten zu werden und den eigenen Job zu verlieren, akzeptieren sie die Überforderung und reagieren bei dauerhafter Überforderung wahlweise mit

  • Burn Out
  • Innerer Kündigung
  • Frustration

Chefirrtum: Mein Mitarbeiter wird um Unterstützung bitten

Die meisten Chefs und Führungskräfte haben im Verlauf ihrer Karriere gelernt mit Druck umzugehen. Sie kennen keine Tage, an denen nichts zu tun ist. Für sie ist es völlig normal, dass eine Aufgabe, die weder wichtig noch dringend ist, längere Zeit liegen bleibt. Solche Aufgaben rauben ihnen nicht den Schlaf. Daher fällt es ihnen auch schwer zu verstehen, dass es Menschen gibt, die nicht in der Lage sind Aufgaben zu priorisieren und auch mal liegen zu lassen.

Praxis-Tipp 2: Unterforderung

Nachdem wir nun gesehen haben, wie leicht Überforderung einen Mitarbeiter unglücklich machen kann, haben wir hier noch einen weiteren Geheimtipp für Dich:

Unterforderung ist genauso effektiv wie Überforderung.

Ausreichend unterforderte Mitarbeiter reagieren genauso wie überforderte Mitarbeiter, nur dass sie statt einem Burn Out mit einem Bore Out beim Arzt vorstellig werden.

Quick-Checkliste für unglückliche Team-Mitglieder

An dieser Stelle noch ein wichtiger Hinweis: Du kannst Dich nun entscheiden, ob Du Deinen Mitarbeiter durch Über- oder Unterforderung unglücklich machst.

Sollten Dir diese Tipps nicht reichen, weil Du die beiden Praxis-Tipps bereits perfekt beherrschst haben wir hier noch ein paar geheime Kniffe für unglückliche Team-Mitglieder für Dich gesammelt:

  • Achte darauf, dass Deine Team-Mitglieder immer offene Aufgaben haben und nie zu Ruhe kommen.
  • Achte darauf, dass Aufgaben nie ganz abgeschlossen werden können und sich ewig in die Länge gezogen werden.
  • Verzichte darauf Erfolge zu feiern und lege die Messlatte für Erfolg lieber gleich etwas höher, wenn die Gefahr droht, dass ein Ziel erreicht werden könnte.
  • Nimm Dir Aufgaben, die Deine Team-Mitglieder vor mehreren Monaten abgeschlossen haben und bitte Sie darum Kleinigkeiten nachzuarbeiten.
  • Schreibe am Wochenende mindestens 10 E-Mails an Dein Team, damit Sie Montag wirklich was zu tun haben.
  • Achte bei Aufgabenverteilungen darauf, dass Du sie zwischen Tür und Angel verteilst und das Team-Mitglied nichts zur Hand hat um die Aufgabe zu notieren.
  • Nutze die CC und BCC Funktion bei E-Mails in allen nur möglichen Fällen.
  • Sorge für ausreichend Meetings.
  • Erwarte bei den E-Mails die Du sendest eine sofortige Reaktion, beantworte Deine E-Mails aber nie zeitnah.

*Ironie Off*

 
 

Fazit

Wir hoffen Du hattest beim Lesen dieses Beitrages Freude. Wir erwischen uns regelmäßig dabei, dass wir den ein oder anderen Punkt beherzigen und dass obwohl wir es besser wissen. Im Team zu arbeiten ist aus vielen Gründen großartig, doch wir kennen kein Team, in dem es nicht ab und an knirscht. Mit diesem Beitrag wollen wir einen kleinen Beitrag leisten, der Teams dabei hilft die größten Fettnäpfchen in der Zusammenarbeit zu umschiffen.

An dieser Stelle freuen wir uns auf Dein Feedback. Haben wir wichtige Tipps vergessen? Hast Du eine Geschichte, die wir teilen sollen, um andere Teams vor Deiner Erfahrung zu schützen?